Die Reihe „Kriegserfahrungen 1914 – 1944 - 2014 “ hinterlässt tiefe Spuren in der Eifel.
Mit dem Symposium „Kriegserfahrungen“ wollte der Rotary-Club St. Vith - Eifel hundert Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges und siebzig Jahre nach der Ardennenoffensive ein nachdrückliches Zeichen setzen in Sachen Erinnerungskultur, die in der Eifel über lange Jahre äußerst differenziert angegangen worden ist.
Mit „Begeisterung, Ernüchterung, Zerstörung“ ist die Ausstellung überschrieben, die seit dem 05. Dezember 2014 in der St.Vither Pfarrkirche dem Gedenken an die Ardennenoffensive vor sieben Jahrzehnten auch weiterhin visuell Ausdruck gibt. Drei Schlagworte und zugleich drei Momentaufnahmen, die die Achterbahn der (politischen) Gefühlswelt in der wechselvollen Geschichte der Ostkantone unter deutscher Besatzung im Zweiten Weltkrieg und danach nachdrücklich dokumentiert. Die Ausstellung in der St.Vither Pfarrkirche läuft im Zuge der Initiative „Kriegserfahrungen“ als Koproduktion des Rotary-Clubs St. Vith -Eifel, des Geschichtsvereins „Zwischen Venn und Schneifel“ und des Staatsarchivs noch bis zum 8. Mai 2015, täglich von 9 bis 18 Uhr, bei freiem Eintritt.
Symposium rückt sensible Fragen nach geschichtlicher Identität in den Fokus
Vor diesem Hintergrund traf die viel beachtete Initiative des Rotary-Clubs bei den ca. 400 Gästen im „Triangel“ in St. Vith am 13. Dezember 2014 voll ins Schwarze. Den Impuls innerhalb des Clubs hatte vor eineinhalb Jahren namentlich Josef Haas gegeben. Seine Motivation: „Wir als Nachfolgegeneration sind maßgeblich durch die Geschehnisse von Mitte der dreißiger bis Mitte der fünfziger Jahre geprägt worden. Und somit verpflichtet, die Erkenntnisse zu dieser düsteren Epoche an unsere Kinder weiterzugeben.“ Nach dem Motto „Wir wollen erinnern, jedoch zugleich Hintergründe und Zusammenhänge beleuchten und zu ergründen suchen, inwieweit unsere Gegenwart - bewusst oder sogar unbewusst - von jenen Geschehnissen und ihren unmittelbaren Auswirkungen geprägt ist“ (O-Ton KD Klauser, Präsident des ZVS) stießen neun namhafte Historiker mit ihrem Engagement für das regionale Geschichtsbewusstsein auf ein wissbegieriges Publikum.
Gedenken an die Opfer mit einer Hommage zwischen Moll und Dur
Auf Einladung des Rotary-Clubs St. Vith - Eifel offerierte die Junge Philharmonie Köln vor mehr als 600 Gästen in der St.Vither Pfarrkirche beim Benefizkonzert im Rahmen von „Kriegserfahrungen“ durchweg mit Bedacht ausgesuchte Werke, die der Erbauung wie der Unterhaltung dienten und schlugen somit den Bogen zu den tragischen Geschehnissen während der Ardennenoffensive im Winter 1944-45.
André Bertrand, Vorsitzender des Rotary-Clubs St. Vith - Eifel, rief in Erinnerung, dass „vor siebzig Jahren Weihnachten kein Fest der Freude und des Friedens war, sondern ein schmerzvolles Erlebnis, dessen Trauma nie vergessen ist. Aber vielleicht kann ja die Musik helfen, die Sinnlosigkeit eines jeden Krieges geistig zu bannen.“