Die Ostfront war im Ersten Weltkrieg der Hauptschauplatz der Kriegshandlungen der Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn mit Russland. Das Kriegsgebiet umfasste große Teile Osteuropas und reichte nach dem Kriegseintritt Rumäniens 1916 schließlich vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer. Im Gegensatz zum lange Zeit nahezu statischen Stellungskrieg an der Westfront fanden hier auch in der Mittelphase des Krieges größere Frontverschiebungen statt. Bedingt wurde dies unter anderem durch den aufgrund ihrer geografischen Lage für die Mittelmächte erleichterten Truppenaustausch mit anderen Kriegsschauplätzen. Entscheidend wirkte sich jedoch die deutsche Unterstützung der revolutionären Bolschewiki unter Lenin aus, die in der Oktoberrevolution von 1917 die Macht in Russland übernahmen. Starker Druck der Mittelmächte zwang das revolutionäre Sowjetrussland schließlich zum Separatfrieden von Brest-Litowsk vom März 1918, erkauft vor allem durch die Preisgabe der wirtschaftlich bedeutenden Ukraine. Dieser Vorteil für die Mittelmächte wirkte sich vor allem aufgrund des zwischenzeitlichen Kriegseintritts der Vereinigten Staaten jedoch nicht auf das Ergebnis des Krieges aus. Die Auflösung der Vielvölkerstaaten Russland und Österreich-Ungarn und die Bildung neuer Nationalstaaten im Gefolge des Krieges stellen eine Epochenzäsur in der Geschichte Osteuropas dar.
Die russische "Dampfwalze" rollte früher als erwartet an. Nachdem der Befehlshaber der 8. deutschen Armee; Maximilian von Prittwitz, nach der unentschiedenen Schlacht bei Gumbinnen, südlich der Memel, am 20. August 1914 seine Truppen zurückgenommen hatte, wurde er abgelöst. Generalmajor Erich Ludendorff (1865-1937), der am 20. August 1914 mit einem spektakulären Handstreich Lüttich erobert hatte, sollte die Russen zum Stehen bringen. Da es sein militärischer Rang allerdings nicht erlaubte, ihm förmlich den Befehl über eine Armee zu übertragen, wurde der sechsundsechzigjährige Generaloberst Paul von Hindenburg (1847-1934) eigens aus dem Ruhestand geholt und zum Kommandeur der 8. Armee ernannt. Ludendorff wurde ihm unterstellt, aber Hindenburg war phlegmatisch genug, ihm die faktische Armeeführung zu überlassen. Am 23. August 1914 trafen Hindenburg und Ludendorff in Ostpreußen ein.
Unverzüglich griffen sie die 2. russische Armee an, obwohl die 1. Armee nicht weit entfernt davon stand und ihnen die beiden russischen Armeen weit überlegen gewesen wären, wenn sie gemeinsam gekämpft hätten. Nachdem Hindenburg und Ludendorff die 2. Armee in der Schlacht bei Tannenberg vernichtet hatten (23.-31. August 1914), zog sich die 1. Armee aus Ostpreußen zurück, unterlag aber den nachrückenden Deutschen in der Schlacht an den Masurischen Seen (6.-15. September 1914). Mit den glänzenden Erfolgen begann der Mythos der "Sieger von Tannenberg".
Die Russen mussten Ostpreußen räumen, aber in Galizien warfen sie die österreichisch-ungarischen Verbände zurück (Schlachten bei Lemberg, 26.-30. August, 6.-12. September 1914); Wien musste Ostgalizien und die Bukowina, fruchtbare Agrargebiete und wichtige Ölfelder, verloren geben.
Die Kriegsziele Russlands und Österreich-Ungarns waren am Jahresende gescheitert, während die deutsche Seite ihr zu Kriegsbeginn formuliertes Hauptziel, die Verteidigung der deutschen Ostgebiete, fast vollständig erreicht hatte. Das verbündete österreichisch-ungarische Heer hatte indes Schläge hinnehmen müssen, von denen es sich in der Folge nie wieder ganz erholte. Bis Ende 1914 hatte es an Toten, Verwundeten, Kranken, Gefangenen und Vermissten 1,269 Millionen Mann verloren, davon etwa eine Million Mann an der russischen Front. Nur die alles andere als gesicherte Verteidigung der Karpatenpässe hielt die russischen Truppen noch von einem Vorstoß in die ungarische Tiefebene ab. Die militärische und politische Abhängigkeit der k.u.k. Monarchie von Deutschland hatte sich so bis zum Jahresende weiter verstärkt, während parallel der Einfluss der Entente auf die Haltung Italiens und Rumäniens gegenüber dem geschwächten Österreich-Ungarn stark zugenommen hatte. Da durch die entstandene Lage die reale Gefahr einer vollständigen Niederlage der Donaumonarchie bestand, sah sich die OHL gezwungen, 1915 wesentlich stärkere Kräfte als bislang im Osten zu konzentrieren und im Westen insgesamt defensiv zu bleiben.